Motivation Studierender im mittleren Erwachsenenalter (35-53 Jahre) in einem Blended-Learning-Lehrkonzept

Der demografische Wandel in der Bundesrepublik Deutschland zeigt auf, dass Menschen zum einen immer älter werden und zum anderen in Bezug auf die aktuelle Rentenpolitik in Deutschland immer länger arbeiten müssen. Dieser Wandel verursacht auf der einen Seite den öffentlich diskutierten Fachkräftemangel und bietet auf der anderen Seite ebenso Chancen, wie z. B. die Aufnahme eines späten Studiums im mittleren Erwachsenenalter. Ergänzt werden kann an dieser Stelle, dass auch Weiterbildungen in Unternehmen hier eine große Rolle spielen.

Die Zunahme der Anzahl Älterer Studierender stellt Universitäten und Hochschulen vor neue Herausforderungen wie bspw., dass Ältere Studierende nicht nur über einen anderen Wissensstand bei der Aufnahme eines Studiums als ihre jüngeren Kommilitoninnen und Kommilitonen verfügen, sondern auch an neue digitale Medien, Kommunikationsmittel und Arbeitsweisen im Studium herangeführt werden müssen. Hochschulen begegnen der steigenden Zahl älterer Studierender mit speziellen Angeboten, wie z. B. dem Studieren ohne Abitur oder durch den Einsatz eines flexiblen Lehrkonzepts, das älteren Studierenden eine einfache Integration des Studiums in ihren Alltag ermöglicht, wie etwa das Blended-Learning-Lehrkonzept.

Angesichts dessen, dass Ältere Studierende meistens bewusst ein zu ihrem beruflichen Werdegang passendes Studium aufnehmen, sind diese zu Beginn oft sehr motiviert. Dies muss zwingend bei der Konzeption von digitalen Lehrarrangements Beachtung finden, um Ältere Studierende nicht durch den hohen oder falschen Einsatz von digitalen und sozialen Lehrmedien zu demotivieren. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass Ältere Studierende die heute eingesetzten Lehrmedien und -konzepte erst kennen- und anwenden lernen müssen. Für Ältere Studierende im mittleren Erwachsenenalter bedeutet das eine Umstellung von den bekannten Face-to-Face-Lehr-/Lernumgebungen auf die zusätzliche Nutzung von digitalen und sozialen Lern- und Kommunikationsmedien.

Auswirkungen auf das Leistungsmotiv und die Lernmotivation Studierender im mittleren Erwachsenenalter sollen in dieser Arbeit aufbauend auf einer theoretischen Analyse von Motivation, selbstgesteuertem Lernen, Selbstwirksamkeit sowie digitalen Medien untersucht werden.

Die aufgeworfenen Fragen beziehen sich auf fremde und eigene Untersuchungen zu Motiv, Motivation, Selbstwirksamkeit und Mediennutzungsverhalten. Auf der Grundlage theoretischer Annahmen und Methoden werden im Anschluss Maßnahmen bestimmt, um Lehrarrangements mit Blended Learning zu verbessern und damit auf die identifizierten Probleme Älterer Studierender einzugehen.

Bedeutsam ist jedoch, dass diese Ergebnisse auch auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mittleren Erwachsenenalter übernommen werden können und so bei der Konzeptionierung von Weiterbildungsangeboten berücksichtig werden müssen.